Pressemitteilung vom 04.01.2016

  • Ein guter Prozess, um Plagiate zu verhindern?

    Köln, 04. Januar 2016 - Mitte letzten Jahres veröffentlichte Die Welt schockierende Erkenntnisse über die massiven Plagiatsfälle in medizinischen Dissertationen. Seit 2011 fand VroniPlag Wiki 134 Doktorarbeiten und sieben Habilitationen mit plagiierten Inhalten. Laut Die Welt schreiben 70 Prozent der angehenden Mediziner ihre Doktorarbeit alleine für den „Doktortitel am Praxisschild.”

    Nachdem diverse Prominenz mit plagiierten Dissertationen überführt wurde und auch aktuell durch Ursula von der Leyen wieder Plagiatsvorwürfe im Raum stehen, werden Diskussionen über Plagiatspräventionen wieder aufgerollt, um endlich eine Lösung gegen den Diebstahl geistigen Eigentums zu finden.

    Volker Bähr, Leiter der Geschäftsstelle Gute Wissenschaftliche Praxis der Charité, beklagt in Die Welt den Mangel an „Trennschärfe und Transparenz.” Er kritisiert das gegenwärtige Bildungssystem und dessen schwache Vorgehensweise, Prozesse zu etablieren, die Plagiate im Voraus verhindern.

    "Während es zwar wünschenswert ist, dass potentieller Betrug am Ende auch aufgedeckt wird, wäre es nur noch viel besser, wenn das Problem bekämpft würde, bevor Geruch entsteht”, sagt Markus Goldbach, Geschäftsführer der Plagiatserkennungssoftware PlagScan. "Je früher man die Ernsthaftigkeit der akademischen Integrität ins Bewusstsein der Schreibenden rückt, desto mehr Ruhe hat man später und muss sich weniger mit der unangenehmen Diskussion um die Vergabe von Doktortiteln 20 Jahre nach Verleihung beschäftigen”.

    Der Tagesspiegel diskutierte Mitte November, wie derartige Prozesse aussehen könnten und bewertete, wie Konsequenzen für Plagiierende am effizientesten aussehen sollen.

    Der Wissenschaftsrat kritisiert den Qualitätsstandard in der Medizin schon seit längerer Zeit. Medizinstudenten beginnen mit ihren Dissertationen während des Studiums, was in anderen Disziplinen nicht der Fall ist. Mangels eines angemessenen Zeitrahmens können die Studierenden meist nicht ihren Qualifikationen entsprechend arbeiten und fertigen Dissertationen weit unter ihrem potentiellen Niveau an. Der Wissenschaftsrat schlug bisher vergeblich vor, den Doktortitel nur an diejenigen zu verleihen, die eine qualifizierende Forschungsarbeit schreiben. Alle anderen Absolventen sollen ihr Studium mit dem Titel „Medizinischer Doktor" (MD) abschließen, was beispielsweise in den USA üblich ist.

    Der medizinische Fakultätentag hat den Medizinischen Doktor sowie einen Verzicht auf die studienbegleitende Promotion allerdings immer abgelehnt.

    Volker Bähr sagt im Tagesspiegel, dass die Qualität der Doktorarbeit letztendlich immer noch von der Motivation des Verfassers abhängt. Um diese Motivation anzutreiben, schlug der Wissenschaftsrat im April vor, eine nationale Verbunddatenbank zu etablieren, die alle Hochschulen und Institutionen verknüpft. Damit wird ein einheitlicher Bewertungsmaßstab gesetzt, welcher unter allen Studenten kommuniziert und durchgesetzt wird.

    In PlagScans Pressemitteilung vom September wurde eine solche Plattform ebenfalls diskutiert und befürwortet. PlagScan begünstigt auch die Archivierung aller akademischer und wissenschaftlicher Arbeiten der Institutionen. Mithilfe einer Plagiatserkennungssoftware können Dissertationen und Examen mit den gespeicherten Arbeiten des Archives verglichen werden - eine Methode, die Plagiate aus diesen Quellen schnell, effektiv und umgehend erkennen würde. Dabei ist es für die gewünschte Wirkung essentiell, diesen Vorgang für die Studierenden transparent zu halten.

    "Die Teilnahme an der nationalen Verbunddatenbank muss und soll freiwillig sein”. sagt Goldbach. "Am Ende des Tages liegen die Urheberrechte beim Verfasser, also den Studierenden. Die Aufnahme der Arbeiten stellt für die Studierenden selbst in gewisser Weise eine Auszeichnung dar. Sie wird damit als dem Anspruch an Inhalt und Form genügende Arbeit als 'Muster' für zukünftige Plagiatprüfungen zum Thema gelten. Unangetastet bleibt der Umstand, dass auch dann die Urheberrechte immer beim Autor selbst bleiben und die Zustimmung jederzeit widerrufen werden kann”.

    Dem Tagesspiegel sagt Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen, dass eine solche Plattform im Falle Schavan und anderen Plagiatsverdächtigungen von Nutzen gewesen wäre, weil die Universität Düsseldorf externe Unterstützung und Gutachter hätte einbeziehen können.

    Der Hochschulverband drückt sich gegen die Etablierung einer Verbunddatenbank aus mit dem Argument, dass diese durch politischen Einfluss ausgenutzt werden könne und Fakultäten unter Druck setzt. Goldbach entkräftet das Argument:

    "Sicher könnte man prinzipiell versuchen, vermeintliche Quellen auf Bedarf in die Datenbank zu schleusen, um dann einen sauberen Autor unrechtmäßig anzuschwärzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schlussendlich damit durchkäme, halte ich für sehr gering. Datensicherheit, Zeitstempel und schlichtweg die Referenz auf eine Publikation müssten allesamt auch noch fingiert werden, um den Denunzierungsversuch gelingen zu lassen”.

    Goldbachs Hauptargument, welches für eine Verbunddatenbank spricht: Studierende würden engagierter mit wissenschaftlichen Texten umgehen, wenn diese wüssten, dass ihre Arbeiten intensiver geprüft werden. Immerhin geht es bei akademischen Arbeiten nicht bloß um das Resultat, sondern vielmehr um den gesamtwissenschaftlichen Erkenntnisprozess der Forschung.

    Die Entwicklung der Diskussion wird mit Spannung verfolgt. Wie ist Ihre Meinung gegenüber einer studienbegleitenden Promotion, der Verbundsdatenbank oder der Nutzung von Plagiatserkennungssoftware? Haben Sie eine andere Idee, die Plagiate in erster Linie verhindert? Teilen Sie uns gerne Ihre Meinung in den untenstehenden Kommentaren mit.

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