Als Lehrender können Sie bereits vor Erstellung einer Arbeit dazu beitragen, Plagiate zu verhindern.

Voraussetzungen dafür sind eine gute Betreuung von Schülern und Studierenden sowie die Sensibilisierung für korrekte wissenschaftliche Arbeitsmethoden. Der Grundtenor lautet „Prävention“:

„Universitätslehrer tragen auch für die wissenschaftliche Arbeit der Studierenden Verantwortung. Sie haben daher den Studierenden frühzeitig die Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit vorzuleben und zu vermitteln. Sie haben Sorge dafür zu tragen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis lernt. Studierende und wissenschaftlicher Nachwuchs sind für das Erkennen wissenschaftlichen Fehlverhaltens zu sensibilisieren.“1

 

Sensibilisierung und Aufklärung

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht didaktischer Maßnahmen zur Vermeidung von Plagiaten:

  • Thematisierung, z. B. durch Diskussionen über Plagiate in Seminaren, Aufstellen von Verhaltenskodizes, Vorbildfunktion von Lehrenden
  • Einführung von Projekt- und Zeitmanagement in Seminaren: Thematisierung von sinnvoller Zeiteinteilung und effizienter Planung einer wissenschaftlichen Arbeit
  • Gute Einführung in wissenschaftliches Arbeiten: Vermittlung von wissenschaftlichen Grundsätzen und Zitiertechniken2

 

Veränderte Aufgabenstellung

  • Veränderung der Themenwahl: Vermeidung von allgemeinen Themen, engere Themeneingrenzung
  • Anpassung der Themen: z. B. durch aktuelle oder regionale Bezüge
  • Klärung der Eigenständigkeit der Arbeit: Wie hoch ist der Anspruch an Wissenschaftlichkeit?3

 

Zusatzleistungen

Um die eigenhändige Erstellung der Arbeit zu testen, eignen sich zusätzliche Aufgabenstellungen. Diese Zusatzleistungen sollten über die eigentliche Arbeit hinaus geleistet werden:4

  • Abgabe von Thesenblättern und Literaturlisten
  • Mündliche Präsentation und Verteidigung der Arbeit
  • Portfolio über den Schreibprozess
  • Abgabe einer Bibliografieliste
  • Vorgabe von 2 bis 3 aktuellen Internetquellen oder Büchern: Diese Maßnahmen eignet sich besonders für Schüler. Die Einbeziehung von vorgeschriebenen Quellen erleichtert den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten.

 

Online-Plagiatssoftware

  • Einführung einer softwaregestützten Plagiatskontrolle und -analyse: Informieren Sie Ihre Schüler und Studierenden, dass Ihre Einrichtung professionelle Analysetools zur Plagiatssuche nutzt. Diese Maßnahme wird viele Lernende von vornherein vom Plagiieren abhalten.5

 

Aufstellung eines Ehrenkodex

In einem Ehrenkodex werden Verhaltensweisen für Lernende und Lehrende festgelegt. Beide Seiten erklären sich bei Unterzeichnung bereit, die dort aufgestellten Regeln und Pflichten einzuhalten. Der Ehrenkodex schafft eine wissenschaftliche Basis, um Plagiatsbetrug vorzubeugen.

Diese Methode ist an US-amerikanischen Universitäten weit verbreitet und sehr erfolgreich.

Ein Ehrenkodex besteht in der Regel aus zwei Teilen. Einerseits definiert er die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und die Tatbestände wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Andererseits enthält er eine Verfahrungsordnung zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten.

Bezüglich der konkreten Umsetzung konsultieren Sie den Ehrenkodex der FU Berlin.6

 

Quellen:
1 https://www.weiterbildung.uzh.ch/dam/jcr:ffffffff-9a08-8cca-ffff-fffffe74617c/A_Z_Plagiaten_vorbeugen.pdf, zugegriffen am 03.10.2018
2 https://www.weiterbildung.uzh.ch/dam/jcr:ffffffff-9a08-8cca-ffff-fffffe74617c/A_Z_Plagiaten_vorbeugen.pdf, zugegriffen am 03.10.2018
3 https://www.weiterbildung.uzh.ch/dam/jcr:ffffffff-9a08-8cca-ffff-fffffe74617c/A_Z_Plagiaten_vorbeugen.pdf, zugegriffen am 03.10.2018
4 https://www.weiterbildung.uzh.ch/dam/jcr:ffffffff-9a08-8cca-ffff-fffffe74617c/A_Z_Plagiaten_vorbeugen.pdf, zugegriffen am 03.10.2018
5 http://www.plagscan.com, zugegriffen am 14.02.2012
6 http://www.fu-berlin.de/forschung/service/Ehrenkodex-ab292002.pdf, zugegriffen am 14.02.2012